Die Gefahr vom positiven Denken
Positives Denken bewirkt unheimlich viel; es hilft dir dein Leben in einem schönen Licht zu sehen, neue Gewohnheiten zu bilden, mit mehr Liebe im Herzen zu leben. Allerdings besteht die Gefahr, negative Sachen einfach auszublenden, ein Scheuklappensyndrom zu entwickeln. Man denkt, dass wenn man das Positive oft genug bestärkt, dass sich alles andere fügt. Aber was wenn nicht? Was wenn der Schatten immer größer wird und du merkst, du kannst es nicht mehr aufrecht halten? Hängst du fest in schönen Erinnerungen und der verzweifelten Hoffnung, dass es irgendwann besser wird? Besser werden muss?
Tut es mir gut?
Manchmal ist die Frage kompliziert und die Antwort ganz leicht. Ja oder nein. Tut es dir gut, das, was du da machst? Liebst du dich selber noch? Stehst du noch fest? Die Antwort ist leicht, nur ein Wort. Schwer auszusprechen, aber da. Und wenn die Antwort nein lautet, dann ist es Zeit sich zu befreien. Es gibt kein aber, nur das jetzt.
Du kannst nur dich selbst ändern
Du kannst dich nur selbst ändern; aber nur für dich selbst, nicht für jemand anderen. Niemand wird sich für dich ändern; akzeptiere es. Es lohnt sich nicht darauf zu hoffen oder es zu wünschen. Hoffe und wünsche für dich selbst, plane deine eigene Zukunft. Hmm. Bis jetzt liest sich der Beitrag wie ein Auszug aus einem schlechten Ratgeber. Moment, ein großes Glas Wein…
Beziehungen sind scheisse schwer
Manchmal denke ich, dass das schwerste an einer Trennung von einem geliebten Menschen sicherlich die Angst vor dem Verlust ist, aber auch die Trauer um den Verlust der gemeinsamen Zukunft. Die Pläne die man nachts betrunken zusammen geschmiedet hat, Luftschlösser allesamt. Die wunderbaren Momente, die alles andere in den Hintergrund drängen. Das Lachen, das Magische. Aber das reicht irgendwann nicht mehr, der Abstand ist zu groß, ich kann diesen Weg nicht weiter gehen. Es ist nicht mehr mein Weg, wir haben uns aus den Augen verloren.
I failed at this.
Besonders ich habe enorme Angst zu versagen. Wollte immer die beste sein. Hey, du willst einen Karren aus dem Dreck ziehen? Keine Sorge, ich kann alles. Egal was für einen Karren.
Aber ich habe versagt. Aufgegeben. Das Handtuch geschmissen. Den Turnbeutel vergessen. Das Klo gespült. Den Drops gelutscht.
Ich neige zur Selbstaufgabe für andere; gebe alles was ich kann. Mein Bestes. Immer mein Bestes, damit jemand meinen Kopf tätschelt und sagt, suuuuuper, Corinna. Aber ich möchte nicht mehr. Vielleicht bin ich nicht gut genug, das mag sein. Aber es ist okay. Ist es nicht, wird es aber sein.
Fortgehen
Eine Last ist plötzlich weg, ich muss nichts mehr tun. Menschen ändern sich, sie kommen und gehen, und dass ist gut so.
Ist loslassen vielleicht aufgeben? Ist aufgeben gleich versagen? Vielleicht ist loslassen einfach zu sagen, ich habe es versucht. Wir haben es versucht. Es kommt der Punkt, wo du da stehst, wenn alles zerbrochen ist, und du weißt, die Tube Kleber reicht nicht mehr aus. Und du könntest puzzeln und kleben, aber die Risse bleiben. Und du legst es einfach aus der Hand, denn es war sowieso nie in deiner Hand. Und du gehst. Es ist okay aufzugeben. Die Trauer wird da sein, und auch die Wut. Die Enttäuschung, die Fassungslosigkeit. Die Leere. Fühle alles, erkenne es an.
Aber wenn du dich abwendest, ist, gegen jede erwartete Wahrscheinlichkeit, etwas in der anderen Richtung. Ein Lichtblick, ein Fallnetz. Wie wunderbar.